Bickelpolo - Aufbau Teil VII                 ...Frühjahr 2011

 

 ... weiter geht es mit dem Zusammenbau. Der Motor sitzt an Ort und Stelle, es müssen aber noch alle Ladeluftführungen neu angefertigt werden. Da die Wege sehr lang sind, werden Edelstahlrohe genutzt, lediglich an den Kopplungsstellen werden Samcoverbinder verbaut. Die Leitungen werden aus einzelnen Segmenten (Rohre und Bögen verschiedener Winkel) "zusammengestückelt". Dabei sollen die Ladeluftzu- und Ableitung möglichst parallel im Motorraum verlaufen. Und das bei den Platzverhältnissen :-).

 

Im zweiten Schritt folgt dann die Abgasanlage ...

 

Und zum Abschluss dann der Heckdiffusor ....

Die Rohre müssen fast milimetergenau zwischen Turbolader, Bordwandungen, Frontblech und den restlichen Bauteilen wie Kühler, Thermostat, Kabelbaum etc. verlegt werden.


Am Kühler wurde ein Spal-Lüfter frontal montiert, der originale Lüfter inkl. Aufnahmeblech wird nicht mehr benötigt. Die Ladedruckrohre werden so getrennt, dass eine möglichst einfache Montage/Demontage zukünftig möglich ist


Auch auf den Vergaser wird ein neuer Deckel angepasst, der zusätzliche Anschlüsse für Ladedruck zur Verfügung stellt. Diese werden für die Regelung des Benzindruckes benötigt. Dann werden alle Schweißnähte und Übergänge sorgfältig poliert und anschließend werden alle Teile verchromt.



Unter dem Rahmen am Ladeluftkühler drängen sich nun Ladeluftrohre, Ölleitungen für Turbolader und Ölkühler sowie die Schläuche für die Ladedruckregelung. Oberhalb verlaufen diese dann parallel bis zum Turbolader. Dann wird mittels eines Samco 90° Bogen´s eine Entlastung für den Vergaser realisiert.


Der blaue Samco-Bogen wird später natürlich noch gegen einen schwarzen getauscht :-).

Zwischen dem Dom, den Ladeluft- rohren und dem Frontblech wird ein Luftfilterkasten eingepasst

Die Verbindung zur Ansaugöffnung des Turboladers muß unter den Ladeluftrohren durchgeführt werden. Frischluft wird direkt von vorne angesaugt.


Am Luftfilterkasten wird auch das Steuermodul für die kontaktlose Zündung verschraubt.
Der Luftfilterkasten nun mit dem fertigen montierten Deckel.
Auf der Beifahrerseite ist der Halter für die Benzinpumpe, die Benzindruckregelung und die dazu passenden Druckaufnehmer montiert.


... die Abgasanlage ...

... was durch den Vergaser reinkommt, muß auch durch oder nach dem Turbolader wieder raus :-)

... direkt am Turbolader beginnt die komplett neu gefertigte Abgasanlage

Der Durchmesser liegt durchgängig bei 63mm und alle Teile werden aus Edelstahl gefertigt bzw. zugekauft. Direkt noch im Motorraum wird zwecks einfacherer späterer Montage, ein Verbindungflansch knapp unterhalb der Antriebswelle gesetzt. Nach dem daran geschweißten Bogen, folgt dann ein Edelstahl-Flexrohr, das die Spannungen reduzieren soll und als Bewegungsausgleich des Antriebsstranges dient.


 

Danach folgt KEIN Mitteltopf, es geht direkt unter der Achse zum Endtopf (Bastuck).



Mit der fertigen Auspuffanlage kann die Anfertigung des Heckdiffusors folgen.

Ohne die endgültige Position des Endrohres machte das nicht viel Sinn.

Die Konstruktion ist aus 2mm Aluminiumblech und soll auch später demontierbar sein. Einpassen, spachteln und dann lackieren.. ist ja schon Standard ...



... das erste Start !!! ...

Nach vielen Monaten Arbeit und auch Stress bei angenehmen Frühlingstemperaturen rollt der Polo auf eigenen "Füßen" aus der Halle.  Es fehlen noch alle Motorflüssigkeiten, aber das ist schnell erledigt. Nach einem kurzen Check kann dann der große Moment kommen.

Batterie anschließen, Zündschlüssel rein, Choke ziehen Zündung an, Zündschlüssel drehen und ob man es glaubt nach 3 Umdrehungen läuft der Motor !!!

Doch so oft bei derartigen Projekten folgt auf den Moment der Freude eine böse Überraschung. Nach ein paar Minuten sehr ruhigem Motorlauf, Temperaturen und Drücke sind alle super, beginnt der Wagen SEHR stark zu räuchern. Nach der Fehlerdiagnose steht wohl leider fest, dass der Turbolader der Verursacher ist !!!


Die Suche nach einem geeigneten Turboladerservice endet bei der Firma Motair in Köln. Nach dem Zerlegen des Laders, bestätigen sich die Vermutungen leider im vollen Umfang. Der Turbolader ist mehr als nur beschädigt und Ersatzteile sind so nicht zu beschaffen. Eine Recherche bis zu KKK (Kühnle, Kopp & Kausch) ergibt, das es sich um einen Prototypen bzw. Kleinserienlader handelt, der in den 70ern speziell für Herrn Körber (Bickel-Tuning GmbH) gefertigt wurde. Die Nummern "999" dokumentieren das sehr deutlich. Die Bauform ist dem AudiS2 Lader ähnlich, aber mehr auch nicht. Sollte der Turbolader wirklich einmal komplett defekt sein, muß alles an einen neuen Lader angepasst werden und die Originalität wäre dann leider auch nicht mehr gegeben.


An dieser Stelle dann noch einmal ein RIESEN Kompliment an die Firma Motair, die dann aus allen möglichen vorhandenen Bauteilen den Turbolader wieder hergerichtet hat !!!

Innerhalb von 5 Tagen war der überholte Turbolader wieder da und kann direkt wieder eingebaut werden.


... der zweite Start ...

Beim zweiten Versuch verläuft dann alles ohne größere Probleme. Der Motor springt ohne Probleme an und der ersten Testfahrt steht nichts mehr im Weg. Es fehlen noch ein paar Teile im Innenraum, aber das ist mittlerer weile alles einbaufertig.


 

Also hinein in den Innenraum und weiter geht es mit der Montage von Sitzen, Armaturenbrett, Instrumenten...

 

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